Fährt man regelmäßig Rennrad und schaut sich diverse Videos zum Thema Bikepacking an, kommt einem irgendwann auch selbst auf die Idee mit dem Rad über die Alpen zu fahren. Die Idee festigte sich und die Planung begann. Der Start sollte sollte in München sein, das Ziel der Gardasee in Italien – die Route sollte auf jeden fall über den Brennerpass gehen. Aber welche Strecke? Alleine auf den Brenner gibt es zwei offensichtliche Routen: Die alte Bundesstraße oder die alte Römerstraße. Über Telfs oder am Achensee vorbei?
Weiterlesen: Transalp 2024 – München nach BozenDie Strecke wurde geplant, umgeplant und nochmal von vorne. Videos wurden angeschaut, fragen in Foren gestellt usw. Am Ende stand fest:
München > Mittenwald > Telfs > Innsbruck > Brenner (via. alte Bundesstraße) > Bozen > Gardasee
Da wir als Familie unseren Sommerurlaub wieder in Grainau an der Zugspitze verbringen werden, bot es sich an, die Tour vorher zu machen und sich dann mit der Familie zu treffen. Also am ende mit dem Zug vom Gradasee zurück nach Innsbruck und weiter nach Grainau.
Es geht los
Start war am 23. Juli in Niederwalgern bei Marburg. Von hier aus ging es morgens mit dem Zug nach Frankfurt und dann weiter mit dem ICE nach München. Ich muss sagen, dass ich vor der Zugfahrt mehr Panik hatte, als vor der Tour selbst.
Tag 1 – München bis Mittenwald
In München angekommen ging es vom Marienplatz aus über die Theresienwiese aus der Stadt raus Richtung Starnberger See. Von hier ging es weiter zum Kochelsee und hoch zum Walchensee. Endstation war nach etwa 100 km in Mittenwald auf dem Zeltplatz.
Tag 2 – Mittenwald nach Innsbruck
Am nächsten Morgen ein schönes Frühstück in Mittenwald in einer Schaubäckerei und dann Richtung Buchen nach Telfs und weiter nach Innsbruck. Auf einem Zeltplatz in Hall in Tirol war Endstation für den Tag. Das schöne: Nebenan war ein Freibad – also kurz eine Badehose organisiert und ab ins Wasser!
Tag 3 – Innsbruck nach Brixen
Tag 3 – ab auf den Brenner, Endgegner der Strecke! Zuvor aber ein ausgiebiges Frühstück in Innsbruck und dann los! Die erste Passage musste geschoben werden. Eine Seitenstraße ging Steil aufwärts, dann ging es aber. Auf dem Pass erst mal was essen und dann weiter nach Brixen.
Tag 4 – Brixen nach Bozen (und zurück)
Auf dem Stück von Brixen nach Bozen war ich total fertig. Es ging einfach nichts mehr. Kaum noch Kraft und die Tour zehrte so langsam auch am Kreislauf. Kurzum – Noch bis Bozen und dann mit dem Zug zurück auf den Brenner und von hier mit dem Fahrrad runter nach Innsbruck. Übernachtet wurde wieder auf dem Zeltplatz in Hall in Tirol.
Trotzdem ein Erfolg – MEIN ERFOLG
Am Ende ging es von Innsbruck mit dem Zug nach Garmisch-Patenkirchen und von hier mit dem Rad nach Grainau. So war ich sogar einen Tag früher als geplant und sogar noch kurz vor meiner Familie am Ziel. Ab jetzt noch eine Woche Wanderurlaub und die deutschen Alpen genießen!
Auch wenn ich es nicht bis an das geplante Ziel, den Gardasee, geschafft habe, so habe ich es doch über den Brennerpass geschafft und von Deutschland über Österreich nach Italien. Ohne Motor am Rad oder sonstige Extras. Und das WAR ein Erfolg! Es war anstrengend aber gut. Klar kamen einem während der Tour die Gedanken „Warum tu‘ ich mir das an?“ „Warum mache ich das überhaupt?“ – Aber im Nachhinein würde ich es wieder machen wollen – gerade weil es so anstrengend war und das Gefühl hinterher einfach großartig ist.